Die Entstehung der Gidranrasse

 

Siglavi Gidran – ein Originalaraber aus dem Nedjedhochland, hochedel, im besten arabischen Typ stehend, vererbte sich so durchschlagend, dass sich daraus eine neue Rasse bildete. Baron Fechtig importierte den 1810 geborenen Hengst „ Gidran“ sechsjährig nach Babolna.

Der 155 cm große Araber war ursprünglich für Lipizza bestimmt und wurde von

Babolna aus leihweise dem führenden Staatsgestüt Mezöhegyes überlassen.

Dort zeugte er mit einer aus Kopscan stammenden, andalusischblütigen Stute namens „ Arogante“ den Begründer des Gidranstammes „ Gidran II“ .

„ Siglavi Gidran“ konnte seine positiven Eigenschaften wie Typ, Härte, vorzügliches Fundament und seinen guten Charakter über Jahrzehnte an seine Nachkommen weitergeben.

1893 wussten gute Züchter typvolle Gidrans an passende Stuten anzupaaren, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Erfolg mit System – damals wie heute!

Der 1820 geborene „Gidran II“ wurde zum eigentlichen Stammvater der Gidranzucht.

Im 19 Jahrhundert verbreitete sich diese Zucht von Donau bis Theiss.

Ab 1850 eroberten englische Vollblüter den Kontinent eroberten, verbesserte sich die Gidranzucht durch mit großer Fachkenntnis eingesetzte Vollbluthengste erheblich und es entstand das hervorragende Reitpferd im angloarabischen Typ.

 

 

Der Stammvater war ein Fuchs

 

Bei der Paarung von zwei Füchsen können auch nur wieder fuchsfarbenen Pferde entstehen. Zudem hält sich das Fuchsgen gefürchtet hartnäckig.

Die ungarischen Pferdezüchter legten wenig Wert auf die Farbe, sondern viel mehr auf die leistungsbestimmenden Merkmale in ihrer Zucht achteten.

Der Gidran ist keine Farbzucht – er ist ein Pferd, das sich bei der Kavallerie, vor dem Wagen und beim sportlichen Einsatz täglich neu mit dem Erbringen von Höchstleistungen beweisen musste.

 

 

Wiege der Gidranzucht

 

Über das Staatsgestüt Mezöhegyes verbreitete sich der Gidran als bewährtes Reitpferd im gesamten Osteuropa.

Von Österreich über Polen, Tschechien, die Slowakei, Rumänien, sogar bis nach Bulgarien und in die Türkei waren Gidrans zu finden.

Am Südufer des Plattensees in Ungarn findet man heute das Staatsgut Marócpusta, dessen Kernstück die Gidranzucht ist.

Das Privatgestüt von József Vörös ist in Südwestungarn zwischen Weinbergen gelegen. Es enthält fast alle ungarischen Traditionsrassen wie Noniusz,

Shagya-Araber, Furioso North Star und den Gidran.

Durch strenge Selektion in der Gidranzucht etablierte vor allem Härte und Ausdauer.

Die Gidranzucht war schon immer sehr klein die immer wieder Rückschläge erlitt.

Die Stutengrundlage pendelte sich auf etwa 100 Tiere ein erreichte aber nie mehr als 150 Pferde dadurch konnte genügend selektiert werden.

Somit ist der Gidran außerordentlich gesund und robust geblieben.

 

 

Exterieur

 

Kräftig und edel in jeder Beziehung präsentiert er sich als korrektes, elegantes Pferd im Halbbluttyp stehend.

Raumgreifende Gänge, trockene starke Gliedmaßen, manchmal herbe Gesichter mit viel Ausdruck zeichnen die Gidrans aus.

Die feine Mähne und der meist hoch getragene Schweif sind ein Hinweis auf die orientalischen Vorfahren.

Ebenso ein kräftiger Rücken und manchmal eine etwas zu gerade Kruppe runden den orientalischen Typus ab.

Die großen Augen und die breite Stirn sowie das Minenspiel der Ohren deuten auf die angloarabischen Vorfahren hin.

Der Gidran hat ein Stockmaß zwischen 160 – 165 cm.

 

 

Inneren Werte

 

Der Gidran ist sehr intelligentes, temperamentvolles Pferd, der von seinem Reiter viel Geduld, Intelligenz und Respekt verlangt.

Mit viel Gefühl und Können kann man mit Gidran Maximalleistungen erzielen – durch eine grobe Reitweise kommt man beim Gidran nicht weit.

Auch ein Grund warum er heute „unmodern“ geworden ist.

 

 

Einsatzmöglichkeiten

 

Dressur, klassische Dressur, Springen, Vielseitigkeit, Military, Gelände mit besonderer Veranlagung für Ausdauerleistung und hohe Regenerationsfähigkeit.

 

Er ist ein sensibles Freizeitpferd für alle Sparten der Reiterei und des Fahrens (Passergespann)